Waldkauz fiel durch Schornstein
Wärme stieg durch den Schornstein und vermutlich spürte das dieser Waldkauz auch. Wer möchte bei solchen Minusgraden nicht auch etwas Wärme erhaschen. Doch wenn man in so einem Schornstein abrutscht, nutzt es einem nichts, das man fliegen kann. Um die Flügel auszubreiten ist es dort zu eng. So rutschte er immer tiefer und tiefer.
Zum Glück endete der Schornstein in einem offenen Kamin, der zur Zeit nicht in Betrieb war. Die Raumwärme die durch den Schornstein strömte reichte ihm. Doch jetzt war er ein Gefangener, der es zwar warm, aber leider nichts zu fressen hatte.
Gerd Mettmann und Frau Ingrid vom Schiefbahner Märchenwald entdeckten im Kaminzimmer den kleinen Waldkauz. Wie meist üblich, wenn so ein Problem auftritt, ruft man die Stadtverwaltung oder den Tierschutzverein an und irgendwie landen dann die Telefonate beim Willicher Naturschutzbund NABU. Tierschutzvereine kümmern sich haupsächlich um Haustiere, wie Hunde, Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen. Um Wildtiere kümmern sich Jäger oder Naturschutzverbände.
Mit einem Netz war der Waldkauz schnell eingefangen und in einen Karton verfrachtet. Nach augenscheinlicher Untersuchung, ob er sich etwas gebrochen hatte oder sonst irgendwie unnormal reagierte, wurde er wieder in die Freiheit entlassen. Das helle Licht machte ihm zu schaffen und der Nachtjäger schützte erstmal seine Augen, indem er sie einfach zu machte. Mit kräftigen Flügelschlägen flog er dann an den Waldrand in der Nähe des Märchenwaldes, denn hier kennt er sich aus und wird sich schnell wieder zurecht finden.
Harry Abraham
NABU Willich