Immer wieder werden Rabenkrähen und Elstern als Sündenböcke für den Rückgang vieler Singvogelarten verantwortlich gemacht. Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, daß kein Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Elstern- bzw. Krähenpopulation und dem Rückgang von Singvogelbeständen besteht. So ergab eine Untersuchung in Osnabrück, die über zehn Jahre hinweg durchgeführt wurde, daß, trotz einer Vervierfachung des Elsternbestandes, eine positive Bestandsentwicklung beim überwiegenden Teil der häufigen Stadtvogelarten zu verzeichnen war.
Weitere Untersuchungen in verschiedenen Gebieten Deutschlands zeigen außerdem, dass die Nahrung von Krähen und Elstern nur zu etwa 3% aus Eiern und Wirbeltieren, wie z.B. Kleinsäugern oder Nestlingen, besteht. Bei diesem geringen Anteil an Vogeleiern und Jungvögeln in der Nahrung von Elstern und Krähen, kann von ihnen nicht als echte Räuber gesprochen werden.
Und kaum jemand denkt beim Anblick eines possierlichen Eichhörnchens oder Igels daran, dass auch sie Nester plündern und die Eier fressen. Trotzdem werden beide nicht als Singvogelmörder bezeichnet.