Mein Steinkauzerlebnis in Willich

Ivon 1

Am Samstag, dem 2.  Juni 2012, um 9.45, ging es  los um mit dem Naturschutzbund NABU -  Willich eine Steinkauzzählung durchzuführen.

Seit ich Mitglied im NABU bin, war es immer mein großer Wunsch, der Natur näher zu kommen. Obwohl ich ein Teil der Natur bin, fühle ich mich ziemlich weit entfernt von ihr.

Als Harry Abraham bei unserem monatlichen NABU - Treffen nach Helfern suchte, habe ich mich sofort gemeldet. Endlich war es soweit, ich konnte auf einer Exkursion mitfahren.

Ausgerüstet mit Handschuhen und Gummistiefeln starte ich zu einem unvergesslichen und erfahrungsreichen Erlebnis. Wir fuhren die vielen unzähligen Bauernhöfe im Willicher Raum an, um die Steinkauzkästen zu untersuchen. Wir besuchten Hinterhöfe, auf die man sonst als normaler Bürger gar nicht kommt. Jedes mal waren wir in der spannenden Erwartung, wie viele Steinkäuze wohl im Nistkasten sind.
Nach anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten bezüglich Leiter runter vom Auto, Leiter rauf auf das Auto geht es immer besser. Am Ende habe ich meinen Schein als guter Leiterträger bekommen.

Wir sind zu viert unterwegs, Harry, Walter, Manfred und ich. Zwei tragen die Leiter und Harry steigt zu dem Nistkasten auf die Bäume und meldet seinen Fund. Zwei, drei und manchmal sogar vier junge Kauze höre ich von oben. Ein andermal... es sind sechs Eier drin, oder....die Alte sitzt noch drauf usw.

Harry steigt herunter, mit einem jungen Steinkauz in der Hand. Vorsichtig frage ich, ob ich ihn auch mal halten dürfte. Es war das schönste Erlebnis des Tages. Ich war den Tränen nahe und in dem Moment bekam ich ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Natur. Unvergesslich ! ! !

Die Aktion ging am  nächsten Dienstag weiter. Die Presse kam, um über die Steinkauzzählung zu berichten. Ich hörte zu und lernte viel was Harry und Manfred erzählten. Wir sind heute nur zu dritt, aber es waren noch viele Nistkästen zu kontrollieren. Ich entdeckte die Hinterhöfe der Bauern...... unglaublich was da alles los ist. Wir betraten eine Kulisse, wo es mir manchmal mulmig wurde. Kühe auf den Weiden, Pferde ,die auf einen zukamen oder viele Ziegen, die auf einmal losmeckerten.

Erschöpft und glücklich von meinen vielen Erlebnissen kam ich nach Hause, mit  dem Schein als guter Leiterträger in der Tasche.

Yvon Martin
Mitglied des Nabu Willich