Wildbienenworkshop an der Astrid Lindgrenschule in Schiefbahn

Es ist noch ziemlich kühl und so können wir noch im Februar einen Workshop mit den Kindern der 2. und 3. Klasse durchführen. Frau Christa Röhrscheid, Sabine Hübbers und Melina Kleinert betreuen die Gartenarbeitsgruppen und stellten den Kontakt zwischen dem NABU Willich und der Astrid Lindgrenschule her, um einen Workshop zu gestalten.

Mit Neugier schauten die Schüler auf die Wildbienen-Nisthilfen, um nach einer kurzen Erklärung über das Leben der Wildbienen praktisch ans Werk zu gehen. Etwas zögerlich, aber dann doch mit immer mehr Sicherheit holten Sie die Kokons und was sonst noch darin war aus den Nistbrettern, um es in eine Petrischale für weitere Untersuchungen zu legen. Harry Abraham, der als Wildbienenexperte eingeladen war, erklärte welche Insekten und auch Parasiten sich in den Gängen eingenistet haben. Hauptsächlich waren Kokons der Gehörnten- und Roten Mauerbiene dabei.

Als Futterparasiten hatten sich zum größten Teil Taufliegen (Cacoxenus indagator) eingenistet, die bei dem Sammelflug der Wildbienen die Gelegenheit genutzt hatten, ihre Eier auf dem Pollen und die eingebrachten Nektarvorräte zu legen. Die dünnen orangefarbenen Kotschnüre der Larven haben die Zellen komplett ausgefüllt. Für die Mauerbienenbrut ist dann meist kein Futter mehr in den Zellen vorhanden. Dadurch können sich die Mauerbienen nicht entwickeln. Man nennt sie deshalb auch Futterparasiten.

Dann gab es in Platten mit fünf Millimeter Gängen noch Kokons von Grabwespen, die sich deutlich von denen der Mauerbienen unterschieden. Sie waren heller, länglicher und schmaler. Grabwespen sind keine Vegetarier wie die Wildbienen. Grabwespen fangen junge Spinnen und schleppen sie als Nahrung für ihre Brut in die Zelle. Weiterhin wurden Spinnen und Marienkäfer als Wintergäste in der Behausung gefunden. Auch eine Trauerschweberlarve wurde entdeckt. In den Pädagogischen Nistblöcken ist die Entwicklung der Wildbienen und Solitärwespen sehr gut zu beobachten gewesen.

Aber dann ging es ans reinigen der Kokons. Der Inhalt aus den Petrischalen wurde nun in ein Sieb geschüttet und unter einem kalten leichten Wasserstrahl wurden die Kokons von Lehmresten und anhaftenden Taufliegenlarven befreit. Damit die Kokons nicht schimmeln, wurden sie zum trocknen auf ein Papiertuch gelegt, so dass die Feuchtigkeit darin aufgesaugt wurde. Die getrockneten Kokons kamen dann in eine schalenförmige Platte der Nisthilfe, woraus sie dann im März schlüpfen.