Was machen die Insekten im Winter?
Wechselwarme Tiere sind Lebewesen, die keine konstante Körpertemperatur haben. Sie sind abhängig von der sie umgebenen Außentemperatur. Amphibien und Reptilien zählen zu den wechselwarmen Tieren, sowie alle Gliederfüßler wie Spinnen und Asseln. Je kälter es wird, umso geringer wird der Stoffwechsel bei diesen Tieren. Sie müssen sich also eine gute schützende Überwinterungsstelle aussuchen. Das gleiche gilt im Sommer durch Überhitzung. Bienen und Wespen kühlen ihre Nester durch Flügelschläge. Für den Winter haben die Insekten verschiedene Techniken entwickelt. Ein Trick davon ist die Kältestarre. Die Körpertemperatur wird herunter gefahren um die kalte Jahreszeit zu überleben. Hummeln und Käfer graben sich in die Erde ein, um einen Kälteschutz zu haben. Doch oft reichen diese Maßnahmen nicht aus und die Insekten erhöhen ihren Glycerinanteil im Körper um so die Temperaturen von unter Null Grad Celsius zu überstehen.
Nicht alle Insekten überwintern als ausgewachsene Tiere. Einige überwintern als Ei oder Puppe. Mauerbienen spinnen sich in einen Kokon und überleben so den Winter. Im Frühjahr schlüpfen dann die Wildbienen um für die nächste Generation zu sorgen.
Einige wandern in den Süden ab. Die Wanderfalter wie z.B. der Admiral oder Distelfalter. Sie überfliegen sogar die Alpen und das Mittelmeer bis zu einer Höhe von 2,5 km. Insekten können sich anpassen, doch kalte Winter setzen ihnen zu und je besser der Überwinterungsplatz ist, umso größer sind die Chancen den Winter zu überleben. Deswegen soll man in seinem Garten auch Gräser und Stauden nicht vor dem Winter wegräumen, sondern Laub- und Totholz liegen lassen und erst im Frühjahr wegräumen. Hierdurch gestalten wir unseren Garten etwas insektenfreundlicher und die Blattlausräuber wie Florfliegen können ihre Arbeit aufnehmen.
Übrigens: Beim Holz für den Kachelofen reinholen entdeckte ich diese Wespenkönigin die den Winterschlaf zwischen den Holzscheiten ausgesucht hat. Habe diesen Holzscheit zu dem Vorrat für das Nächste Jahr gelegt, damit die Königin im März aus der Winterstarre erwacht und ein neues Volk gründen kann.
Harry Abraham, NABU Willich