26.04.2021 - Es ist doch schön, wie sich die Dinge und Erkenntnisse ergeben. Mitte letzter Woche bat uns Biolandwirt Willi Bolten, Niederkrüchten, um Hilfe bei der Suche nach Feldlerchennestern. Es mussten noch ca. 20 ha Ackerland gepflügt werden und Willi Bolten hatte sich bereit erklärt, Fundplätze von der Bearbeitung auszuschließen. Das ist doch ein wunderbares Zeichen für aktiven Natur- und Artenschutz. Vielen Dank, Willi, für diese Bereitschaft.
In Kürze hatten wir einige Freiwillige gefunden, welche die angegebenen Flächen abgesucht haben. Feldlerchen wurden zwar in größerer Zahl gesichtet, jedoch keine Nester entdeckt. Ein sowieso sehr schwieriges Unternehmen.
Aber dann, eine wunderbare Nachricht am Sonntagmorgen. Auf einer der noch nicht bearbeiteten, vormals mit Kohl bestellten Flächen wurden vier Kiebitzpaare gesichtet und die nachfolgende Suche belegte dann den lange Jahre nicht mehr nachgewiesenen Bruterfolg in der Region Niederkrüchten-Dam-Gützenrath. Ein munterer Kiebitzjungvogel war bereits als Nestflüchter unterwegs und konnte dem Altvogel am Boden folgen.
So schön, auch hier wieder einen Bruterfolg melden zu können, wurde der Kiebitz doch allgemein aus seinem ursprünglichen Lebensraum vertrieben. Hauptfaktoren hierfür sind Entwässerung, Grundwasserabsenkung, frühe Wiesenmahd, industrieller Torfabbau, Aufforstung von Mooren sowie landwirtschaftliche Arbeiten.
Bestimmt wird dies Anlass sein, auch in den kommenden Jahren gezielt mit den Landwirten zu sprechen, potentielle Brutgebiete frühzeitig aufzufinden, zu markieren und dadurch schützen zu können.