Feldlerchenfenster: Schutz für Lerche und Co

von Manuel Püttmanns:
Viele Vögel wie Steinkauz, Weißstorch und Eisvogel sind durch Lebensraumzerstörung, Nahrung- und Nistplatzmangel auf die Hilfe von Menschen angewiesen. Doch es sind nicht nur die größeren und auffälligeren Tiere, die unsere Unterstützung brauchen. So haben sich die ehemals großen Bestände der eher unscheinbaren Feldlerche in den letzen Jahren halbiert!

Der 18 cm große, erdfarbene Singvogel ist ein typischer Vertreter der Feldflur. Als Bodenbrüter nistet er von April bis August in max. 50 cm hohen, dünnen Getreidebeständen.
Durch das heutzutage sehr dicht stehende Wintergetreide besteht für ihn nur die Möglichkeit einer einzigen Jahresbrut anstatt zwei oder drei, sodass die Feldlerche in manchen Gegenden bereits ausgestorben ist.

Ein von Landwirten und Naturschützern entwickeltes  Konzept aus England, genannt Feldlerchenfenster, soll dem Abhilfe schaffen.
Hierbei wird beim Aussäen die Sämaschine einige Meter lang angehoben, sodass eine ca. 20m² offene Stelle entsteht, die ansonsten ganz normal behandelt wird (d.h. mitgedüngt und mitgespritzt). Durch diese simple und nahezu kostenlose Maßnahme können sich die lokalen Bestände der Lerchen verdoppeln bzw. verdreifachen!!! Zusätzlich kommen die Fenster nicht nur Alauda arvensis, wie die Feldlerche mit wissenschaftlichem Namen heißt, zugute, sondern auch Rebhuhn, Goldammer, Neuntöter und Säugetiere wie die Feldhasen profitieren davon.

 

Bei der Anlage sollte man folgende Dinge beachten:

  • 2 Fenster a 20m² pro Hektar
  • Abstände zu Fahrgassen und zum Feldrand,  da dort Feinde wie Fuchs und Katze auf Beutefang gehen
  • Es ist alarmierend, dass durch die Intensivierung der Landwirtschaft auch in Willich einstmals so häufige Brutvögel immer seltener werden. Daher ist die Unterstützung von Landwirten notwendig, um durch solche einfachen Maßnahmen die Artenvielfalt zu erhalten bzw. zu erweitern, sodass uns auch noch in vielen Jahren der typische Singflug der Feldlerche, der markante Ruf des Rebhuhns und der Balzflug des Kiebitzes erhalten bleibt.

    Hauptbrutzeit: April - Juli

    Gelegegröße: 2 - 5 Eier

  • Jahresbruten: 2

  • Brutdauer 11 - 12 Tage

    Nestlingszeit: 18 - 24 Tage

    Ältester Ringvogel: 10 Jahre

    Neststand: bis zu 7cm tiefe, selbstgescharrte Bodenmulde. Gut versteckt in der Vegetation

    Wanderungen: Standvogel in Regionen, in denen Schnee nicht wochenlang liegen bleibt

    Ihr NABU - TEAM
    Manuel Püttmanns