Die großen Hornissen machen ihr zwar keine Angst, aber sie haben sich einen ungünstigen Nistplatz in ihrem Rollladenkasten ausgesucht.
Der NABU-Willich verfügt über Spezialisten, die sich mit den gesetzlichen Vorschriften von Hornissenschutz und deren Lebensweise auskennen.
Mit der nötigen Erfahrung und dem richtigen Equipment ist es kein Problem ein Volk an einen günstigeren Standort zu bringen.
Man muss nur an das Nest herankommen sagt
Karlheinz Lünendonk vom NABU-Willich, der
vor Jahren als Hummel- und Solitärbienenliebhaber auf
die interessante Insektengruppe der verschiedenen
Wespenarten gestoßen ist.
Oft wird neben der telefonischen oder persönlichen Beratung
nach einer schonenden Umsiedlung gefragt.
Umsiedlungen sollen nur im Notfall durchgeführt
werden, da es für die Hornissen immer am besten
ist, ihr Nest dort zu lassen, wo sie es begonnen haben.
Da allgemeine Informationen über Hornissen im
Netz vielfach zu finden sind, werden sie an dieser Stelle
nicht weiter ausgeführt.
Foto: Harry Abraham
Wie siedelt man Wespen- oder Hornissennester um?
Um Hornissen umsiedeln zu können, ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt. Obwohl sie robust aussehen,
müssen diese Insekten mit ihrem Chitinpanzer schonend umgesetzt werden.
Dieses macht man mit einer Absaugmethode. Mit sanftem Unterdruck eines regulierbaren Staubsaugers
werden die Hornissenarbeiterinnen in den unteren Teil des Nistkastens gesaugt. Hierbei ist es wichtig,
dass die Königin nicht verloren geht. Diese Unterdruckkammer ist mit einer Plastikscheibe vom eigentlichen
Nestraum getrennt.
Sind alle Hornissen abgesaugt, kann man mit der Demontage des Nestes beginnen und es in den oberen Teil des
Nistkasten einsetzen.
Sobald das Nest montiert ist, wird der Zwischenschieber entfernt und die Hornissen können wieder zu ihrem Nest.
Die ganze Prozedur sollte maximal 30-40 Minuten dauern, damit der Stress für die Tiere nicht zu groß wird und sie
dem Nest schnell zugeführt werden. Durch dieses Umsiedlungssystem ist es auch einfach zu schaffen.
Am neuen Standort, an einem Waldrand ohne Publikumsverkehr wird der Nistkasten an einem Baum montiert.
Praktischerweise sollte er in zwei Meter Höhe montiert werden, da man dort den Fortschritt des Nestbaus durch
die Panoramascheibe gut beobachten kann.
Notfalls kann man auch durch Fütterung mit Bienenfutterteig dem Volk auf die Füße helfen, damit sich ein starkes
Volk entwickelt.
Hornissen sind wichtige Regulatoren in der Insektenwelt, von der wir Menschen viel zu wenig wissen.
Umgesiedeltes Hornissennest nach 40 Tagen am neuen Standort
Fotos: Harry Abraham