Mehrere Rekordergebnisse konnte der Vorstand des NABU-Bezirksverbandes Krefeld / Kreis Viersen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung verkünden. Die beiden Vorsitzenden Reiner Rosendahl und Peter Kolshorn blickten zurück auf nunmehr 40 Jahre Vereinsgeschichte.
Rekord 1: Der NABU Krefeld / Viersen ist zum stärksten Bezirksverband in der ganzen Bundesrepublik aufgestiegen. Gleichauf mit Oldenburg hat er nun knapp 10.000 Mitglieder und konnte damit die Anzahl seit 2012 mehr als verdreifachen. „Der NABU Krefeld / Kreis Viersen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir sind Vorbild, wir machen ehrlichen Naturschutz und holen den Bürger zuhause ab. Weg vom Image der ideologischen Weltverbesserer hin zum Partner und Berater“, so die einführenden Worte des ersten Vorsitzenden Rosendahl.
Positiv auch: „Wir reden miteinander und nicht übereinander“, kommentierte ein anwesendes Mitglied die gute erfolgreiche Zusammenarbeit mit Jägern, Bauern und Behörden. Gleichwohl sei noch viel zu tun, dem Artenrückgang und insbesondere dem massiven Insektensterben sei eigentlich nur kurzfristig beizukommen, wenn die Verbraucher durch ihr Kaufverhalten massiv Druck auf die Lebensmittel-Anbieter machen. Anbieter wie Aldi, Lidl oder Edeka sollten vorort überprüfen, ob die Produzenten ihrer Waren hochschädliche Insektizide wie z.B. Neonikotinoide oder Herbizide wie Glyphosat (Roundup) einsetzen, mahnte Rosendahl.
Rekord 2 konnte der Finanzvorstand Markus Dörkes verkünden. Eine sorgsame Haushaltsführung, die Nachzahlung von Zuschüssen aus dem Jahr 2016, sowie die günstige Mitgliederentwicklung brachten im Jahr 2017 einen großen Überschuss. Dennoch warnte der Vorstand davor, eine Wiederholung dieses einmaligen Ergebnisses für das Folgejahr zu erwarten. Vielmehr wolle man dieses finanzielle Polster z.B. dazu nutzen, den bereits sehr erfolgreich eingeleiteten Generationswechsel bei den Mitarbeitern auch in der nächsten Zeit zu intensivieren. In der wichtigen Einarbeitungszeit komme es zu doppelten Personalkosten.
Die Prognose für die nächste Zeit: Der Vorstand möchte einen neuen Schwerpunkt der Vereinsarbeit im Bereich „Regenerative Energietechniken und Elektromobilität“ setzen. „Elektroautos machen nur Sinn, wenn sie mit regenerativ erzeugtem Strom aus neuen Anlagen versorgt werden und nicht mit Kohlestrom. Sollte die Politik hier nicht vorsorgen, fällt uns das Thema Elektroautos in einigen Jahren genauso auf die Füße wie die einstige Begeisterung für Atomenergie“, so der Vorsitzende Rosendahl. Um die Wertigkeit dieser Aufgabenstellung innerhalb des Vereins zu zeigen, wurde Klaus Kosmol als Koordinator und Fachmann für dieses Thema mit in den Vorstand aufgenommen.
Mit großem Applaus dankten die Versammelten dem Vorstand für die gute ehrenamtliche Arbeit. Der Vorstand wurde einstimmig für die nächsten drei Jahre wiedergewählt.