Fahrradtour durch Naturschutzgebiete in Krefeld und Viersen

Aus Anlass seines 40-jährigen Jubiläums lädt der NABU Bezirksverband Krefeld/Viersen zu einer Fahrradtour zu verschiedenen Naturschutzflächen ein.

Treffpunkt ist am Samstag, den 2. Juli um 11:00 auf dem Parkplatz Langendyk/Flünnertzdyk.

Die Tour dauert ca. 3 Stunden und ist für geübte Fahrradfahrer gedacht, da die Streckenführung teilweise über Feldwege erfolgt. Nach einer Stärkung in der Waldschenke in St. Hubert ist die Veranstaltung gegen 15:00 Uhr beendet. Von St. Hubert aus erfolgt die Heimfahrt entweder individuell oder aber zunächst in der Gruppe zurück zum Ausgangspunkt der Fahrt, dem Parkplatz Langendyk/Flünnertzdyk.

Während der Tour werden die folgenden Naturschutzareale besucht, die eine Auswahl der über 50 vom NABU gepflegten Flächen in unserem Bezirk darstellen:

Beinwellwiese (Traar)
Beinwell ist ein Heilkraut, das Allantoin enthält und zur Heilung stumpfer Verletzungen wie Prellungen verwendet werden kann. Auf der Beinweillwiese in Traar kommt dieses Heilkraut in Mengen vor.

Geologenwiese (Traar)
Hier findet man die seltene Gewöhnliche Natternzunge, eine Farnart, und das Sumpfvergissmeinnicht.

Herbert-Casemir-Wald (Traar)
In einem Tümpel im Hülser Bruch entdeckte der Hülser Spinnenforscher Herbert Casemir Anfang der 50er Jahre die Zwergkreuzspinne Theridiosoma gemmosum, die damals in ganz Deutschland seit 70 Jahren als ausgestorben galt. Um das Andenken an diesen Fund, der im Frankfurter Senckenberg Naturmuseum dokumentiert ist, aufrecht zu erhalten, erwarb der NABU 1999 diesen Tümpel sowie eine angrenzende trockene Heidefläche. Neben Heidepflanzen finden sich hier Lungenenzian und Englischer Ginster.

Hölschen Dyk (Hüls)
Auf dieser Fläche befindet sich ein sogenannter Niederwald, der seinen Namen aus eher niedrig wachsenden Bäumen wie Erlen, Weiden und Eschen bezieht.

Schafswiese Bachstelzendyk (Hüls)
Auf dieser Wiese wird von Mitgliedern des NABU eine Herde von Pommerschen Wollschafen gehalten, eine Schafsart, die vom Aussterben bedroht ist.

Orbrucker Bruch (Hüls)
Dieses Areal war bei seinem Erwerb mit Pappeln bewachsen, die zur Holzgewinnung angepflanzt worden waren. Nach dem Entfernen der Pappeln wurden Erlen ausgesät, eine Baumart, die ursprünglich in diesem Gebiet heimisch war. Der NABU testet auf dieser Fläche, ob die kostengünstige Aussaat, eine Alternative zur kostenintensiven Aufforstung durch Baumsetzlinge, Erfolg zeigt.

Kulturdenkmal Ulmenbusch (Hüls)
In diesem Feuchtgebiet wurden in der 1. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts mehrere, parallele Gräben zur Entwässerung angelegt und der Aushub zu Wällen aufgeschichtet. Auf diesen Wällen wurden früher Erlen, Weiden und Eschen zur Holzgewinnung angepflanzt. Später wurde dieser für den Niederrhein typische Niederwald durch Pappeln ersetzt.
Nach dem Erwerb der Fläche entfernte der NABU die Pappeln und forstete das Areal mit den ursprünglichen Baumarten wieder auf. Seitdem führt der NABU die ursprüngliche, niederrheintypische Art der Holzgewinnung durch regelmäßigen Rückschnitt von Teilen des Niederwaldes fort. Durch den Rückschnitt treiben die Bäume kräftiger wieder aus und es entsteht ein stufenförmiger Wald mit jeweils unterschiedlichen Biotopen, der eine große Artenvielfalt begünstigt. Unter anderem findet man hier das Große Zweiblatt, eine seltene Orchideenart.

An der Landwehr (Hüls)
Hier befindet sich eine Feuchtwiese mit einem wasserführenden Graben und einem alten Eichenbestand in natürlicher Wuchsform. Vor dem Erwerb durch den NABU wurde diese Wiese landwirtschaftlich genutzt. Nach dem Erwerb wurde sie zunächst ausgemagert, d.h. das Gras wurde abgemäht, das Mahtgut abtransportiert und die Fläche nicht gedüngt. Dadurch konnte sich die ursprüngliche Vegetation wieder entwickeln. Auf der Wiese haben sich Binsen angesiedelt und entlang des Wassergrabens Schwertlilien. Am Rande der Wiese wurden mehrere, für den Niederrhein typische Kopfweiden angepflanzt, die zusammen mit einer vorhandenen Kopfbuche und einer Hecke aus Weide, Hasel und Hartriegel durch regelmäßigen Schnitt in Form gehalten werden.

Am Limit Graben (Tönisberg)
Hier verlief früher die Grenze zwischen dem katholischen Kurköln und dem evangelischen Kleve. Aus dieser Zeit sind noch alte Landwehrgräben erhalten, die zur Verteidigung der Grenze angelegt worden waren. Außerdem findet sich hier eine Streuobstwiese und eine Reihe von Kopfweiden.

Elsendonker Rahm bzw. 12-Morgen-Wiese (St. Hubert)
Alte Obstbäume und Hecken prägen dieses Areal.

Für die Redaktion:
Weitere Informationen zu den Naturschutzgebieten erhalten Sie hier:
http://www.stiftung-naturlandschaften.de

oder bei
Bodo Meyer
Vorstandsmitglied der „Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften“
Tel.: 02151 43257
E-Mail: meyer(at)nabu-krefeld-viersen.de

Dr. Sandra Joppen-Hellwig
NABU Krefeld/Viersen
Handy: 0173 7471776
E-Mail: sandra_joppenhellwig(at)yahoo.de