Nach einem Gewitter mit Hagelschauer in diesem Frühjahr schaute ich in meinem Garten nach möglichen Schäden, die zum Glück nicht zu entdecken waren. Dafür saß auf einem Minzblatt eine kleine grüne Zartschrecke, die mir nur durch ihr Krabbeln auffiel. Wegen der interessanten Farbkonstellation von grün auf grün fotografierte ich das kleine Tierchen und konnte sehen, dass durch den Gewitterregen kleine Wassertröpfchen an den Augen hafteten.
Dann entdeckte ich ein noch viel kleineres Exemplar mit ansonsten gleichem Aussehen. Nachdem die interessanten Hüpfer fotografisch gesichert waren, erinnerte ich mich an bereits vor wenigen Jahren gemachte schöne Aufnahmen vom Männchen dieser Art.Die Idee zu einer Veröffentlichung war geboren. Dazu passte es wunderbar, nun im Garten noch ein ausgewachsenes weibliches Tier mit dem imposanten Legerüssel zu finden. |
Zur jetzigen Zeit bis in den Spätsommer hinein legt das Weibchen kleine Eier von 3 mal 1,5 Millimeter Größe einzeln in Spalten oder Ritzen von rissiger Rinde ab, aus denen dann im folgenden Frühjahr Larven schlüpfen. Bei dieser Laubheuschreckenart nennt man den Nachwuchs Nymphen, weil die Jungtiere bereits aussehen, wie die späteren Erwachsenen. |
Die Weibchen erreichen eine Größe von etwa 12 - 18 mm, die Männchen 10 - 14 mm. Kaum zu sehen sind die sehr kurzen stummelförmigen Flügel; besonders auffällig ist die-ses Merkmal bei den Weibchen. Die Männchen tragen eine breite, braunrote Binde über den Rücken. Die Länge des sichelförmigen Legesäbels beim Weibchen liegt bei 6 - 8,5 mm. |
Weil die Zartschrecke nie in Massen auftritt und somit im Garten keine nennenswerten Schäden anrichtet, ist eine Bekämpfung nicht nötig. Die Nahrung besteht aus Blüten-, Rosen-, Brombeer- und Himbeerblättern sowie Klee und Löwenzahn. Nach der Mahlzeit und anderen Aktivitäten widmet sich die Punktierte Zartschrecke der Körperpflege. |
Zu sehen sind ausgewachsene Tiere der Punktierten Zartschrecke etwa ab Anfang Juni, Jungtiere vereinzelt bereits ab Anfang Mai.
Sie gehören zu den noch spät im Jahr (bis Mitte November) auftretenden Heuschrecken-arten, die auch erste Nachtfröste überleben und somit lange beobachtet werden können.